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 Arbeitsmethoden                               Anhang I - 16


 Exkurs über räumliche Wahrnehmung und Darstellung allgemein

    In der Geologie spielt die räumliche Wahrnehmung und
 Darstellung eine gewisse Rolle. Die ältesten Untersuch-
 ungen über das Thema "räumliches Sehen" finden wir bei Eu-
 klid ca. 300 Jahre vor Christus, er erkannte das Prinzip
 der 2 verschiedenen Netzhaut-Bilder und fertigte erste
 Stereo-Zeichnungen. Auch wenn die damalige Anschauung
 die war, daß "Sehstrahlen" das Auge verlassen und zum Ob-
 jekt hin gehen, so war doch die resultierende Geometrie
 die gleiche wie heute, da wir wissen, daß Lichtstrahlen
 vom Objekt zum Auge hingehen. Die Konstruktion von Ste-
 reo-Zeichnungen hängt zusammen mit dem Verständnis der
 Zentralperspektive.
    Im Mittelalter geriet die Zentralperspektive in Verges-
 senheit.
    Im 15. Jhd. setzte sich die Entwicklung fort, die Zen-
 tralperspektive wurde wieder eingeführt. Leonardo da
 Vinci zeichnete Stereo-Bilder. Dem Verständnis der Per-
 spektive folgte die Entwicklung der Fotografie. Die Stereo-
 Fotografie gab es dabei von Anfang an, sie ist aber we-
 gen des großen Aufwandes heute rel. weniger verbreitet als
 früher, heute fast nur noch als aufwendige Spezial-Me-
 thode z.B. in Geologie, Geographie, Kriminalistik.

    Für die Fotografie genügt es, das Licht als Strahl zu
 begreifen. Die Erfindung des Mikroskops war eine
 weitere Stufe in der Entwicklung der Optik, denn an der
 Grenze des Auflösungsvermögens treten Effekte in Er-
 scheinung, die nicht mit der Strahlen-Geometrie des Lich-
 tes zu verstehen sind, sondern mit seiner Wellen-Eigen-
 schaft.

    In der Geologie gibt es das Phänomen, daß ein gleiches
 Ding, z.B. eine Aufschluß-Wand oder ein Fossil, von ver-
 schiedenen Personen manchmal völlig verschieden gesehen,
 bzw. gedeutet wird. Was ein Betrachter sieht, hängt ab von
 seiner Voreinstellung; er kann nur sehen, was er sich vor-
 stellen kann. Die Entwicklung der Vorstellung findet in





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